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Steigende CO2-Emissionen sind nicht auf Atomausstieg zurückzuführen

14.04.2014 von

Steigende CO2-Emissionen sind nicht auf Atomausstieg zurückzuführen

Die steigenden CO2-Emissionen in Deutschland sind nicht auf den Atomausstieg zurückzuführen. Verantwortlich ist vielmehr die Verdrängung der Erdgas-Stromerzeugung durch Stein- und Braunkohle sowie fehlende CO2-Reduktionen in den Bereichen Wärme, Verkehr und Industrie, wie eine der Analyse von Agora Energiewende zeigt.


Innerhalb des Stromsektors werde zwar die wegfallende Stromerzeugung der Atomkraft nach Fukushima durch den Ausbau der erneuerbaren Energien überkompensiert. Gleichzeitig aber verdrängen Braun- und Steinkohle-Kraftwerke am Strommarkt die CO2-ärmeren Gaskraftwerke. Zudem ist der Stromverbrauch in Deutschland zwar gesunken, die Stromexporte sind dagegen aber gestiegen. Der Trend zur Kohle wurde bestimmt durch den Preisverfall im europäischen CO2-Emissionshandel bei gleichzeitig hohen Gas- und fallenden Steinkohlepreisen.

Hinzu komme, dass in den anderen Bereichen - Gebäude, Verkehr, Industrie - die Reduktionserfolge der vergangenen Jahre ausbleiben. Der Anstieg der CO2-Emissionen in den Sektoren Haushalte und Gewerbe im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr ist zwar vor allem auf den kalten und langen Winter Anfang 2013 zurückzuführen - aber dass dieser Kälteeinbruch so starke Spuren in der Treibhausgasbilanz hinterlassen hat, ist auf die schleppende energetische Sanierung der Gebäude zurückzuführen. Im Industriesektor bleiben die Treibhausgasemissionen seit Jahren - abgesehen von konjunkturellen Schwankungen - relativ konstant.