Gasstreit: Deutschland (noch) nicht betroffen
Am Wochenende eskalierte der Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine weiter. Da die Ukraine fällige Rechnungen noch immer nicht beglichen habe, stellte Russlands Gasmonopolist Gazprom die Erdgas-Lieferungen an die Ukraine ein. Das Problem: Die Pipelines nach Deutschland und in weitere EU-Länder führen zumeist über die Ukraine. Vorerst ist Deutschland noch nicht betroffen, die Liefermengen nehmen nicht ab. Doch einige EU-Staaten, darunter Rumänien, Ungarn, Polen und Bulgarien meldeten bereits nachlassende Lieferungen.
Selbst wenn in Deutschland weniger Gas ankommen würde, sieht Bundeswirtschaftsminister Michael Glos keine unmittelbare Gefahr: "Die deutschen Gasversorgungsunternehmen haben sich auf die Situation sorgfältig vorbereitet. Alle erforderlichen Maßnahmen wurden eingeleitet, um auf Lieferengpässe adäquat reagieren zu können. Die deutsche Gaswirtschaft hat zugesichert, dass sich mögliche Lieferengpässe über die Transitpipeline durch die Ukraine gegenwärtig nicht auf die Versorgungssicherheit in Deutschland auswirken würden. Grund dafür sind die großen Speicherkapazitäten in Deutschland und die Diversifizierung der deutschen Gasbezugsquellen und Gastransportleitungen."
Auch der Gasversorger E.on sieht sich ausreichend gerüstet: Das Energieunternehmen bezieht Erdgas aus mehreren Quellen. Neben Russland, dessen Lieferanteil 26 Prozent beträgt, erhält E.ON Ruhrgas Erdgas aus Norwegen, den Niederlanden und deutschen Quellen. Mit diesen Lieferanten und mit ihren 12 einsatzbereiten Erdgasspeichern sieht sich E.on in der Lage, die Versorgung ihrer Kunden sicherzustellen. "Wir sind gut vorbereitet. Selbst bei einer fortdauernden Auseinandersetzung wird es nicht zu Liefereinschränkungen für Haushalte und Endverbraucher kommen. Auch Großkunden sind aktuell nicht betroffen. Erst dann, wenn sich die Lieferkürzungen als gravierend herausstellen sollten, lang anhalten und der Winter besonders kalt wird, stoßen auch unsere Ausgleichsmöglichkeiten an ihre Grenzen", sagte Dr. Bernhard Reutersberg, Vorsitzender des Vorstands der E.on Ruhrgas AG.















