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Hohe Hürden bei Erdgas-Probebohrungen
Die rot-grüne Landesregierung will Bedenken der Bürger gegen Erdgas-Probebohrungen ernst nehmen. "Das Grundwasser muss geschützt sein", sagte Wirtschafts- und Energieminister Harry Voigtsberger (SPD) am Donnerstag im Düsseldorfer Landtag. Hier werde es "keinerlei Kompromisse" geben. Die Sicherheit des Trinkwassers sei ein hohes Gut. Bei der wasserrechtlichen Prüfung durch die Bezirksregierung Arnsberg werde deshalb sehr sorgsam vorgegangen. NRW bereite außerdem derzeit eine Bundesratsinitiative zur Novellierung des Bergrechts vor, auch um die Rechte der Bürger und die "Dialogkultur" zu stärken.In NRW gibt es seit Wochen Diskussion um Erdgas-Probebohrungen. Vor allem im Münsterland protestieren Bürger dagegen. Der amerikanische Ölkonzern Exxon will im bevölkerungsreichsten Bundesland laut Medienberichten einen dreistelligen Millionenbetrag für Probebohrungen investieren. Mit geschätzten Vorkommen von 2.100 Milliarden Kubikmetern Gas könnten im nordrhein-westfälischen Gestein die zweitgrößten Erdgasvorkommen Europas schlummern.
Bei den Erdgasvorkommen in NRW handelt es sich um sogenannte unkonventionelle Lagerstätten. Das Gas lagert dort nicht in Hohlräumen unter der Erde, sondern ist in Kohleflözen oder Tonsteinschichten gebunden. Neben einfachen Bohrungen wird hydraulischer Druck eingesetzt (Fracking), um das Gestein aufzubrechen und das Gas freizusetzen. Umweltschützer befürchten durch die dazu in den Boden gepressten Chemikalien Verunreinigungen des Grundwassers. Für das sogenannte Fracking wurde in NRW laut Voigtsberger aber bisher kein Antrag gestellt. 2008 habe es erste Probebohrungen in NRW gegeben.
Deutschland fördert mit 15 Milliarden Kubikmetern Erdgas pro Jahr etwa 15 Prozent des eigenen Bedarfs im Inland, den Großteil davon in Niedersachsen.













