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Kommune lehnt Gaskraftwerk Wustermark ab

Modell eines GaskraftwerksDie Gemeinderäte im havelländischen Wustermark nahe Berlin haben sich gegen den Bau des Gaskraftwerks Wustermark ausgesprochen und das Projekt damit vorerst auf Eis gelegt. Grund für die Ablehnung sind nach einem Bericht des "Tagesspiegels“ Unsicherheiten bei der Umsetzung und Finanzierung des Projekts.

Beteiligt an dem Projekt sind die Advanced Power AG aus der Schweiz und Siemens, das die Hardware für das Gaskraftwerk liefern will. Investoren und Kapital sollten erst noch gesucht werden, wenn das Projekt genehmigt ist.

Allerdings stellt sich die Marktlage für Investoren alles andere als optimal dar: Einerseits wird die Wirtschaftlichkeit von Gaskraftwerken derzeit durch die Preisdifferenzen bei Strom und Gas negativ beeinflusst: Die Gaspreise sind zu hoch und die Strompreise zu niedrig. Andererseits ist Strom aus Kohlekraft um die Hälfte billiger als aus neuen Gaskraftwerken. Selbst wenn die CO2-Zertifikate ab 2013 wie geplant Jahr um Jahr teurer werden, wäre Strom aus dreckiger Kohle günstiger.

Der Bau des 1.200-Megawatt-Gaskraftwerks Wustermark sollte eigentlich in diesem Jahr beginnen und bis 2015 fertiggestellt werden. Der Projektentwickler bezifferte das Investitionsvolumen auf 640 Millionen Euro. Das Gaskraftwerk Wustermark sollte Strom für etwa 1,5 Millionen Menschen erzeugen.