Haushalts-Schutzbrief
Haushalts-Schutzbrief
Bei manchen Stromprodukten ist gleich ein ganzer Haushalts-Schutzbrief inklusive. Damit sind dann nicht nur mögliche Schäden durch Stromausfälle versichert, sondern eine Vielzahl anderer Notfälle, die von Wasser- und Sturmschäden bis hin zur Bezahlung des Schlüsseldienstes reichen, wenn man sich ausgesperrt hat. Doch auch hier gilt: Bevor man sich von den zahlreichen Zusatzdiensten verlocken lässt, sollte man sich gut überlegen, wie oft eigentlich der Schlüssel im Schloss abbricht und wie viel in einem solchen Fall der Schlüsseldienst kosten würde – im Zweifel lohnt sich ein Schutzbrief dann nicht.
Zweitens sollten vorher die Hausrat-, die Elementarschaden- und die Wohngebäudeversicherung geprüft werden, ob es nicht Überschneidungen gibt zwischen den Leistungen dieser Policen und dem Schutzbrief des Stromversorgers. Drittens sollten Sie dann auch vom vermeintlichen Schnäppchen-Schutzbrief das Kleingedruckte lesen. Wenn Höchstschadenssummen zu niedrig oder Schadenfälle zu eng definiert sind, steht man nachher im Falle trotz Haushalts-Schutzbrief ohne Unterstützung da.
Zum Beispiel bei der Energieversorgung Offenbach ist er bereits im Grundversorgungstarif enthalten, bei Vattenfall wurde dafür (nach Verbraucherprotesten) ein eigener Tarif eingeführt. Andere Versorger bieten solche Extras allen Kunden, unabhängig vom Tarif. Oder es gibt eine Vertriebspartnerschaft von Stromversorger und Versicherer, wie zwischen Mainova und Allianz. Hier bietet die Mainova ihren jungen Kunden ein Versicherungspaket an, das auf die erste eigene Wohnung zugeschnitten sein soll. Es wird aber nicht über den Strompreis, sondern über einen gesonderten Versicherungsbeitrag finanziert.
Unseriös sind auf jeden Fall Angebote, die einfach in den ehemaligen Grundversorgungstarif integriert wurden. Hier muss man davon ausgehen, die meisten Kunden haben sich nicht bewusst für das Angebot entschieden, sondern wurden automatisch dort eingestuft. Entsprechend werden sie in der Regel gar nichts von ihrem Glück wissen und die Leistungen auch nicht in Anspruch nehmen. Zu Recht wurde deshalb zum Beispiel Vattenfall dafür kritisiert, dass seine Grundversorgungskunden auf einmal in einen neuen Tarif umgebucht wurden, der neben dem Vorteil des Haushalts-Schutzbriefes den großen Nachteil hatte, zu den teuersten Tarifen am Hamburger bzw. Berliner Strommarkt zu gehören. Aber auch andere Stromanbieter, häufig Stadtwerke, haben auf diese Weise Kunden mit Zusatzleistungen versorgt, die diese gar nicht haben wollten.













